Kanutouren im Wilden Süden im Großen Lautertal in Münsingen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Drei Personen mit einem Hund paddeln auf einem Fluss durch eine wild bewachsene Landchschaft mit Felsen. Es ist Sommer.

NEWS 2023:
Die letzte Kanusaison im Großen Lautertal

Das Wasser wird immer weniger und der Naturschutz immer strenger: Bootsverleih im Lautertal hört auf.

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Die letzten Wochen der Münsinger Kanusaison sind angebrochen. Diesmal kommen die Boote nicht nur ins Winterquartier, sondern der Kanuverleih im Großen Lautertal schließt endgültig die Tore. 

Familie Schmack sieht keine reelle Chance mehr, den Kanuverleih im Lautertal künftig wirtschaftlich weiterzuführen. Die Gründe dafür liegen im Naturschutz: Die Pegelstände des Flüsschens sind aus Sicht des Landratamts Reutlingen so niedrig, dass Pflanzen und Tieren drohen, dauerhaft Schaden zu nehmen, wenn die Boote wie bisher auf der Lauter unterwegs sind.

Kanutour im Großen Lautertal in Münsingen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Drei Personen paddeln mit dem Kanu über einen Fluss. Rechts und links am Ufer sind Pflanzen und Bäume. Die Sonne scheint grell.

Kanutouren im Wilden Süden

Wer dieses Jahr noch ein Kanu leihen möchte, ist hier richtig.

zum Kanuverleih

Noch gibt es zwar kein ausdrückliches Verbot, die Behörde wird aber eine entsprechende Verordnung erarbeiten. Klar ist: fürs Bootsfahren auf der Lauter werden künftig deutlich strengere Restriktionen als bisher gelten. Sollte die neue Verordnung im kommenden Sommer in Kraft treten, stehen die Chancen für einen planbaren und wirtschaftlichen Weiterbetrieb des Kanuverleihs auf der Alb schlecht. Deshalb zieht Familie Schmack schon jetzt die Reißleine, um ihren Betrieb keinem unnötigen Risiko auszusetzen. Denn auch wenn mit den Kanutouren Schluss ist: Die Gastronomie soll´s weiterhin geben, das idyllisch am Wasser gelegene Bootshaus am Ortseingang Bichishausen ist ein beliebtes Ziel für (Motor-)radfahrer, Wanderer und Sonntagsausflügler.

Kanutouren im Wilden Süden im Großen Lautertal in Münsingen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Drei Kanufahrer*innen paddeln durch einen schmalen Fluss. Das Ufer ist mit Pflanzen überwuchert, im Hintergrund kommen noch weitere Kanus. Die Sonne scheint und es ist warm.

Zunehmende Trockenheit als Ursache

 Weitere Restriktionen für den Bootsverleih sollen nun hinzukommen. Das hängt vor allem mit der zunehmenden Trockenheit zusammen, von der auch die Alb nicht verschont bleibt. Es fällt zu wenig Regen, außerdem ist das Bachbett im Laufe der Jahre breiter geworden - auch durch Renaturierungsmaßnahmen und den Verzicht auf Uferbefestigungen. Die Folge: der Wasserstand war und ist zweitweise so niedrig, dass die Kanus aufsetzen. Deshalb ist die untere Natuschutzbehörde des Landratsamts im letzten Jahr mit Kanutouren im Wilden Süden in Kontakt getreten.  

Um Grundberührungen zu vermeiden, werde eine Regelung zur Befahrung bei Niedrigwasser notwendig. Den rechtlichen Rahmen setzt, auch beim Naturschutz, die EU, umgesetzt wird er auf den darunter liegenden Ebenen. In diesem Fall: von den Landratsämtern. Jede Verordnung wird auf das jeweilige Gewässer individuell zugeschnitten. Referenzen gibt es gleichwohl, und zwar in nächster Nachbarschaft im Alb-Donau-Kreis. Für die Donau gibt es bereits eine Pegelregelung. 

Die Regelungen aus dem Alb-Donau-Kreis will man sich im Landratsamt Reutlingen grundsätzlich als Vorlage nehmen. Dafür spricht, dass Donau und Lauter Tieren und Pflanzen vergleichbare Lebenräume bieten.

"Durch ein solches Pegellimit wäre unser Kanugeschäft nicht mehr plan- und durchführbar."
Vincent Schmack von Kanutouren im Wilden Süden

Die Entscheidung aufzuhören, sei ihm und seiner Familie sehr schwer gefallen. Die professionell organisierten Kanufahrten auf der Lauter gehörten zu den Highlights und Alleinstellungsmerkmalen des Alb-Tourismus. Der Einzugsbereich ging weit über Stuttgart hinaus. Die Familie kann von Stadtkindern erzählen, die vom Boot aus zum ersten Mal eine Kuh gesehen haben. Von Achtklässlern, die patent genug waren, gekenterte Boote selbst wieder aufs Wasser zu bringen. Und von Akademikern, die in derselben Situation völlig hilflos zum Handy griffen und die Nummer vom Bootshaus wählten. Handys: Etliche von ihnen liegen am Grund der Lauter. Sie wurden genauso betrauert wie verlorene Eheringe, teure Uhren und Kameras - und trotzdem nie wieder gefunden.

Das Kassenhäuschen für Kanus wird ab Oktober für immer geschlossen bleiben. Die Gastronomie im Bootshaus bleibt geöffnet, bis es Winter wird, dann macht sie Pause. Mit den ersten schönen Frühlingstagen wird das Bootshaus dann wieder zum Leben erwachen.

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Der Betrieb der Familie Schmack

Das Bootshaus bleibt, der Kanutverleih schließt im Oktober.

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Das Große Lautertal in Münsingen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Ein Ausblick über ein weites Tal durch das sich ein  Fluss schlängelt. Am Ufer ist ein kleines Dorf. Das Tal ist umrahmt von Wald, an manchen Stellen blitzt derFels hervor.

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Sie haben Fragen Schließung des Kanuverleihs im Großen Lautertal, dann kontaktieren Sie uns gerne in der Touristik Information Münsingen.

Das Team der Touristik Information Münsingen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Drei Personen stehen vorne, zwei dahinter auf Lücke. Alle lächeln in die Kamera und tragen eine grüne Bluse mit einer grauen Weste.

Touristik Information Münsingen

Hauptstraße 13
72525 Münsingen