Jiddisch-Kurs mit Matthias Schiebe und Wolde Mammel
2-teiliger Kurs
Veranstaltungsdetails
„Buttenhausen“ am Schwarzen Meer — lomir redn yidish!
Hundert Jahre lang haben in Dörfern in der heutigen Ukraine Deutsche und Juden in engen Beziehungen zusammen gelebt und gearbeitet. Was zur Folge hatte, dass die meisten Deutschen Jiddisch sprechen und verstehen konnten. Vielleicht weltweit eine einzigartige sprachliche Besonderheit. Was ist nach 85 Jahren der Trennung von dieser Mehrsprachigkeit noch erhalten geblieben? Was ist aus den deutschen und den jüdischen Bewohnern geworden? All diese Fragen und Aspekte sollen von deutscher und von jüdischer Seite betrachtet werden.
Juden-Deutsch in Buttenhausen
Während die jiddische Sprache in Osteuropa ihre größte kulturelle Blütezeit noch vor sich hatte, ging im 18. Jahrhundert ihre Verwendung in West- und Mitteleuropa kontinuierlich zurück. Mehr und mehr waren hier Juden nicht mehr gezwungen in abgesonderten Ortteilen oder Straßenzügen zu wohnen. Auch wenn in Württemberg erst 1864 ihre völlige rechtliche Gleichstellung gesetzlich verankert wurde, war bereits vorher das alltägliche Zusammenleben jüdischer und christlicher Bürger so sehr zum Normalfall geworden, dass das noch vom mittelalterlichen Sprachgebrauch geprägte Jiddisch in Vergessenheit geraten musste. Stattdessen entwickelte sich vor allem in ländlichen Gemeinden mit relativ großem jüdischen Bevölkerungsanteil eine Hebräisch-Deutsche Mischsprache, deren Spuren auch in Buttenhausen heute noch nachweisbar sind. "
Beide Kursteile dauern zusammen mit Pause ca. 2,5 Stunden. Aufgrund der begrenzten Plätze ist eine Anmeldung beim Kulturamt erforderlich.