Erinnerungsstätte Matthias Erzberger
Matthias Erzberger war eine wichtige politische Schlüsselfigur an der Schwelle vom Deutschen Kaiserreich zur Weimarer Republik. Um das Gedächtnis an den 1875 in Buttenhausen geborenen, rührigen Schwaben wachzuhalten, wurde 2004 in seinem Geburtshaus durch das Haus der Geschichte Baden-Württemberg und die Stadt Münsingen eine Erinnerungsstätte eingerichtet. Medieninstallationen, Ton- und Filmdokumente verdeutlichen auf anschauliche Weise die damaligen Zeitumstände.
Beschreibung
Ins politische Rampenlicht der Geschichte trat Matthias Erzberger durch sein Engagement in katholischen Arbeitervereinen und der Zentrumspartei. 1903 wurde er als damals jüngster Abgeordneter für den Wahlkreis Biberach in den Reichstag gewählt. Am 11. November 1918 unterzeichnete er als Verhandlungsführer der deutschen Delegation im Auftrag der Reichsregierung im Wald von Compiègne den Waffenstillstand mit den Alliierten. 1919 in die Weimarer Nationalversammlung gewählt, brachte ihm seine Fürsprache für das „Versailler Friedensdiktat“, das den Ersten Weltkrieg formal beendete, die harsche Kritik seiner Zeitgenossen ein. Als Reichsfinanzminister schuf er 1919/20 mit seiner Steuer- und Finanzreform Strukturen, die bis heute bestehen. Während eines Erholungsaufenthaltes in Bad Griesbach wurde er am 26. August 1921 von Angehörigen der rechtsgerichteten Geheimorganisation „Consul“ ermordet.
Die Erinnerungsstätte widmet sich Erzbergers politischem Wirken sowie dessen Nachhall bis in die Gegenwart. Für Einzelbesucher steht ein kostenloser Audioguide zur Verfügung.
Der erste Stock des Gebäudes ist ebenerdig, nur teilweise mit leichten Absätzen bei Raumüberquerung. Ebenso ist eine behindertengerechte Toilette vorhanden.
Kontakt
Adresse
Erinnerungsstätte Matthias Erzberger
Mühlsteige 21
72525 Münsingen - Buttenhausen
Ansprechpartner
Herr Yannik Krebs