Lehrmann Bernheimer (1841-1918), bayerischer Kommerzienrat und Begründer des Kunst- und Auktionshauses Bernheimer in München, stiftete 1903 in der Nachbarschaft seines Elternhauses eine einklassige Realschule, die 1904 festlich eingeweiht wurde. Sie stand gleichermaßen
christlichen und jüdischen Kindern offen und sollte der Jugend vor Ort bessere Bildungschancen eröffnen. Wirtschaftskrise und Inflation führten 1923/24 jedoch zur Entwertung des Stiftungskapitals und zur Auflösung der Schule. Eine spätere Kapitalstiftung der Erben Bernheimers ermöglichte einen Fortbetrieb als Kindergarten. Seit einer umfassenden Sanierung im Jahr 1992 wird das Gebäude als Dorfgemeinschaftshaus mit Bürgersaal genutzt. Eine 1994 eröffnete kleine Ausstellung zur jüdischen Geschichte Buttenhausens im Obergeschoss wurde 2013 zum Jüdischen Museum umgewandelt. Im südlich gelegenen Park wurde 1922 nach längerer Debatte ein gemeinsames Denkmal für die jüdischen und christlichen Gefallenen des Ersten Weltkrieges errichtet.
