Der Burgenweg - Eine Reise zurück ins Mittelalter
Mittel
Diese Wanderung auf dem Burgen-Weg des Schwäbischen Albvereins von Reutlingen über die Schwäbische Alb zur Donau, kann in beliebig vielen Etappen mit mehreren Varianten erwandert werden. Burgruinen wie die Achalm, Greifenstein, Hohenhundersingen, Bichishausen, Hohengundelfingen und der Wartstein liegen am Weg.
Details der Tour
Empfohlene Jahreszeit
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Besonderheiten der Tour
Aussichtsreich / Geologische Highlights / Kulturelle Highlights
Wegebeschaffenheit
Wegmarkierung
Beschreibung
In eine Welt der Ritter und Burgfräulein** versetzt uns der Burgenweg des Schwäbischen Albvereins. Von Reutlingen führt er an den schönsten Schlössern und Burgruinen der Schwäbischen Alb vorbei zur Donau und von dort nach Zwiefalten. Höhepunkt ist das Lautertal, auf dessen repräsentativen Felsen einst 17 Burgen standen.
**Mit den Burgfräuleins war es nicht weit her! Das Leben auf diesen oft kleinen Felsennestern war besonders für die Frauen eine Qual! Die hygienischen Verhältnisse katastrophal, im Winter in kalten Gemäuern , oft noch zusammen mit dem Vieh. Da war nichts mit Minnesang und Ritterspielen…
Autorentipp
Für Geschichten rund um die "schleimigen Zeitgenossen" lohnt sich ein Besuch des Schneckengartens in Hayingen-Indelhausen, Ortsteil Weiler.
Wegbeschreibung
Der mit Zusatztouren bis zu 102 km lange Burgen-Weg kann beliebig erwandert werden. Wer den Hauptweg von 86 km Länge, eingeteilt in 5 Etappen, an einem Stück erwandert, kommt spätnachmittags vom Ziel in Zwiefalten problemlos mit dem Bus zum Startpunkt nach Reutlingen zurück. In jeder Etappe gibt es zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten in Gaststätten und Wanderheimen des Schwäbischen Albvereins. Aber auch die einzelnen Etappen werden mit öffentlichen Verkehrsmitteln bedient und es gibt zahlreiche Wanderparkplätze, so dass der Burgen-Weg auch in zeitlichen Abständen erwandert werden kann, in fünf Tagesetappen oder Stück für Stück von einem der zahlreichen Wanderparkplätze und Bushaltenstellen aus. Mehr Informationen finden Sie im Begleitheft »Burgen-Weg Schwäbische Alb« des Schwäbischen Albvereins ( 8. Auflage 2019, € 5,80), erhältlich im Buchhandel, ISBN 978-3-947-486-01-4, oder bei den Touristinformationen.
Der Burgenweg beginnt in der einst freien Reichsstadt Reutlingen (382 m NN), die im Mittelalter für etliche Zerstörungen der Burgen verantwortlich war. Vom Hauptbahnhof führt unser Weg durch die Innenstadt Reutlingens über die Gartenstraße und die Burgstraße hoch zur Ruine Achalm (707 m NN, Aussichtsturm). Durch die untere Burg geht es bergab nach Eningen (463 m NN). Durch den Ort und dem Anstieg zum Schafhausberg, dann entlang des Albrandes kommt man zum Übersberger Hof und zum nahen 774 m NN hohen Aussichtspunkt Mädlesfels.
Im Anschluss wandert man vorbei am Segelfluggelände zum Spielplatz Göllesberg. Von hier geht es über die Hochfläche dann im Wald zu den Ruinen Stahleck (771 m NN) und Greifenstein. In Lichtenstein-Holzelfingen (700 m NN) erreichen wir über die Hauptstraße und den Sportplatz den Weg zum Aussichtspunkt Burgstein (745 m NN), der uns einen Blick in das Echaztal bietet. Richtung Süden am Albtrauf und den Felsen entlang, erreichen wir die Siedlung Traifelberg. Am ehemaligen Bahnhof Lichtenstein befindet sich heute die B 312 mit Wanderparkplatz und Bushalte »Traifelberg«. Hier endet unsere erste Tagesetappe.
Eine lohnende Variante ist der Abstecher zum Schloss Lichtenstein über den »Tobelkapf« und Ruine »Alter Lichtenstein«".
Der Burgenweg führt am zweiten Tag nach Kleinengstingen (703 m NN). Am Ortsrand geht es bei der Bahnlinie hangaufwärts und durch den Wald dann zum Jägertal abwärts nach Offenhausen (665 m NN) mit dem Gestütsmuseum des seit 1575 bestehenden Gestütshofs Marbach. Im ehemaligen Klostergarten findet man den Quelltopf der Großen Lauter. Ab dem Gestütsmuseum führt uns unser Weg bergan zum Sternberg (844 m NN, Aussichtsturm und Wanderheim). Durch den Wald abwärts und ins Wolfstal hinab kommen wir nach Marbach zum Haupt- und Landgestüt. Bushalte, Bahnanschluss.
Unsere dritte Etappe beginnt am Gestütshof, von welchem die Möglichkeit eines Abstechers zum Schloss Grafeneck besteht (Euthanasie-Gedenkstätte, Samariterstift, Biolandhof mit Hofladen, Telefon 07385-9660). Unser Weg von Marbach führt uns nach Gomadingen-Dapfen und Wasserstetten. (Abstecher zur Burgruine Blankenstein (710 m NN)). Von Wasserstetten führt der Hauptweg nach rechts steil bergan auf die Hochfläche Richtung Aussichtspunkt Schachen (797 m NN), von dem aus bei klarem Wetter die Sicht bis zur Alpenkette reicht.
Unser Weg führt uns am Fladhof (AlbhofTour: WC / Verköstigung nach Voranmeldung, Telefon 07383-1474) vorbei durch Äcker und Wiesen. Zuerst auf der alten Landstraße und dann auf einem schmalen Pfad gelangen wir nach Münsingen-Hundersingen (628 m NN). Mit der mächtigen Burgruine Hohenhundersingen (690 m NN) beginnt der burgenreichste Teil unserer Wandertour. Voraussichtlich im 12. Jahrhundert erbaut, wurde die Burg um 1530 zerstört. Nach dem Abstieg folgen wir der Lauter nach Münsingen-Bichishausen (610 m NN, Kanustation, Lautertal-Infostelle). Die Burgruine (650 m NN) ist die einzige Burg mit gleichzeitigen Resten von Bergfried und von Schildmauern. Zuerst durch das Dorf, führt uns unser Weg rechts der Lauter bis nach Münsingen-Gundelfingen (593 m NN) mit der Ruine Niedergundelfingen (654 m NN).
Die Straße nach Dürrenstetten hoch führt uns zum um 1180 erbauten Hohengundelfingen (732 m NN), der mächtigsten Anlage des Lautertals. Vom 11 m hohen Bergfried hat man eine herrliche Aussicht ins Lautertal. Über die Lauter geht der Weg flussaufwärts zur Burgruine Derneck (655 m NN, Wanderheim). Hier endet der dritte Tag. Bushalte. Alternativ kann auch im Rad-Wander-Häusle in Münzdorf übernachtet werden (Telefon 07386-506).
Unsere vierte Tagesetappe beginnt mit dem Abstieg zur Straße nach Münzdorf und dem Aufstieg durch die Wacholderheide hoch zum Kreuzberg von Hayingen-Weiler, auch »Käpfle« genannt (650 m NN). Von dem weit sichtbaren Kreuz hat man einen schönen Blick zurück auf die Burg Derneck. Beim Abstieg nach Hayingen-Weiler entdecken wir den historischen Schneckengarten. Heute ist das Schneckengewerbe, wie es weiter unten auf der Lautertalbrücke mit dem »Schneckenhans« zu sehen ist, wieder im Kommen.
In Hayingen-Weiler überqueren wir die Lauter und gehen nach Hayingen-Indelhausen (558 m NN). Durch den Ort am Rathaus vorbei, überquert man auf einer Insel die beiden Lauterarme (Wanderparkplatz). Es geht weiter zum Ortseingang Hayingen-Anhausen, dort rechts und bis zur Kläranlage, wo sich der Aufstieg zur Maisenburg befindet, dann weiter zum Wanderparkplatz mit Feuerstelle, Spielplatz. (Variante: Am Ortseingang Anhausen links und unterhalb der Schlossruine Schülzburg (erbaut 1605, abgebrannt 1884) durch den malerischen Ort und entlang der Lauter).
Nach dem Hohen Gießel, einem Wasserfall, führt unser Weg bergauf am Gemsfels zur Ruine Wartstein (655 m NN, Aussicht von der turmartigen Schildmauer). Durch den Wald und am Waldrand rechts kommt man zu den Ruinen Monsberg und St. Ruprecht und von dort nach Unterwilzingen. Am Ortseingang überqueren wir die Straße und folgen der Lauter weiter ins autofreie, enge und felsige Tal. Bei der Laufenmühle geht ein Abstecher zur Burgruine Reichenstein. Weiter im Tal kommt man bei der Lauterbrücke zum Biosphäreninfozentrum und von dort durch den Wald aufwärts zum Hochberg (661 m NN, Aussicht), dann abwärts nach Obermarchtal mit der Klosteranlage im Barockstil des Architekten Christian Thumb. (Alternativstrecke über Lauterach und die Lautermündung.) Der Tag endet in Rechtenstein (560 m NN) ) mit Bahnanschluss, oder in Obermarchtal mit Bushalte.
Die letzte Etappe führt durch Rechtenstein mit seiner Burganlage und unter den Hochwartfelsen entlang der Donau nach Emeringen (576 m NN) und zum Aussichtspunkt Emerberg (641 m NN). Über das »Peter’s Käppele«, Zwiefalten-Baach und den Kapellenweg und entlang der B 312 führt uns der Burgenweg zu seinem Endpunkt Zwiefalten mit Münster, einem Meisterwerk süddeutschen Spätbarocks.
Ausrüstung
Übliche Wanderausrüstung.
Sicherheitshinweise
Beim Albauf- und abstieg bitte entsprechend vorsichtig auf den Wegen laufen, besonders nach langanhaltenden oder starken Regenfällen.
Buchempfehlungen des Autors
Weitere Infos zu Rad- und Wandertouren finden Sie auf www.mythos-alb.de .
Diese Tour findet sich auch in der Wanderbroschüre von Mythos Schwäbische Alb, die Sie ebenfalls über die oben genannte Website anfordern können.
Tourenbuch vom Schwäbischen Albverein: Burgen-Weg; ISBN 978-3-947486-01-4