Georg Eisenlohr entstammte einer alten Reutlinger Familie. Die Verwaltungslaufbahn führte ihn als Landrat nach Münsingen, wo er nach der „Machtergreifung“ in Schwierigkeiten geriet. Der Krieg eröffnete ihm in der Zivilverwaltung im besetzten Polen Aufstiegschancen, was aber zur Konfrontation mit dem NS-Völkermord führte. Als hoher Funktionsträger stand er nach dem Krieg in Krakau vor Gericht. Aus polnischen und deutschen Archiven wurden aussagekräftige Unterlagen zu einem Reutlinger zusammengetragen, der auf vielfältige Weise mit der deutschen Geschichte seiner Zeit verflochten war und exemplarisch für die Verstrickungen der Verwaltung in die Untaten des NS-Regimes steht.
Mit Dr. Marco Birn (Kreisarchivar Reutlingen) und Dr. Roland Deigendesch (Stadtarchivar Reutlingen)
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten!