Die GEA-Radserie führt von Münsingen aus entlang an der europäischen Wasserscheide entlang durch das Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Zwei Radfahrer*innen sitzen an einem Holztisch und lächeln sich an. In der Mitte halten sie eine Landkarte. Hinter Ihnen ist ein Holzschild mit einer Aufschrift. Daran lehnen zwei Fahrräder.

Rhein oder Donau 
– das ist hier die Frage

Die Europäische Wasserscheide ist eine unsichtbare Linie, die quer über die Schwäbische Alb verläuft. In der Folge der GEA-Rad-Serie »Fest im Sattel« folgen wir ihr auf zwei Rädern.

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Die GEA-Radserie führt von Münsingen aus entlang an der europäischen Wasserscheide entlang durch das Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Zwei Radfahrer*innen fahren entlang an einem Getreidefeld, in dem dazwischen einige Kornblumen hervorblitzen. Weiter hinten sind weitere Felder, ein kleines Haus und Wald.

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gpx-Datei und Streckenverlauf 

zur Tour

Wasserscheide. In Deutschland gibt es zwei große Flüsse – der Rhein und dieDonau. Was in den Rhein fließt, kommtirgendwann mal in der Nordsee an, die Donau entwässert zum Schwarzen Meer. Hier, in der Region liegen die beidenFlüsse recht nah beieinander: Der Lauterursprung in Offenhausen und die Quelle der Erms bei Seeburg liegen gerademal ein gutes Dutzend Kilometer auseinander.Die Wasserscheide definiert die Linie, die das Wasser nimmt. Die Wasserscheide Atlantik-Schwarzes Meer verläuft auch über die Hochflächeder Schwäbischen Alb.

Die GEA-Radserie führt von Münsingen aus entlang an der europäischen Wasserscheide entlang durch das Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Ein historischer schwarz-gelber Wegweiser mit verschiedenen Orts- und Kilometerangaben. Dahinter fahren zwei Radfahrer*innen auf einem Teerweg. Am Horizont ist Wald.

Schilder. Wer schon mal aus dem Ermstal nach Münsingen gefahren ist, kennt das schmucklose grüne Schild oberhalb der Alb-Stadt, die auf die »Europäische Wassserscheide Donau/Rhein 720 ü NN« hinweist. Ein schöneres findet man oberhalb des Vorwerks Schafhaus vom Gestüt Marbach.

Dazu gehört ein Tisch und eine Bank. Ein Sonderfall ist beziehungsweise war Sirchingen: Die Wasserscheide verläuft direkt in derMitte des Dorfes – durch ein Haus. Bis vor einigen Jahren war die Europäische Wasserscheide auf der Giebelseite des Hauses mit einer Grafik markiert. Bei der Renovierung wurde es übermalt, die Besitzer wollten das Alleinstellungsmerkmal nicht wiederhaben.

Doppelpack. »momo« steht für Fred und Margret Mollenkopf. Die Liebe der Wahl-Ohnastetter währt schon lange: 52 Jahre sind der Pfullinger und die Uracherin schon zusammen, davon 50 verheiratet. Oder, wie es Fred ausdrückt: »150.000 Kilometer gemeinsames Radeln bindet extrem.« Der erste und einzige Strandurlaub sollte der Hochzeitsurlaub bleiben. Danach waren »momo« nur noch mit dem Rad unterwegs. Mehrere Wochen Irland – nur Sonne. Mehrere Wochen Schottland – nur Regen. »Eine Alpenüberquerung im Sommer haben wir wegen Schnee abgebrochen«, erzählt Fred. Ein großes Erlebnis war– kurz nach dem Mauerfall – eine Fahrt entlang der ehemaligen Grenze. Quer durch Frankreich, nach Holland und Belgien, Gibraltar und Andalusien: Wo die Ohnastetter hinwollen, führen garantiert auch Radwege hin. Auch Kuba, die USA und Neuseeland haben sie auf zwei Rädern erkundet. Soweit in die Ferne zieht es das fitte Ü70-Paar jetzt zwar nicht mehr, ein Tag ohne Rad ist trotzdem kaum vorstellbar. Zum Rentenstart haben die beiden Deutschland umrundet, 2.600 Kilometer in fünf Wochen. Baden-Württemberg, die Alb, das Biosphärengebiet: Fred braucht nur ein Stichwort, dann macht er sich auch schon ans Planen.

Auf dem Weg. Der Blick vom Rutschenfelsen, von der Albkante hinunter ins Tal, ist spektakulär. Wenn man sich umdreht, fällt ein kleines Steinhäusle ins Auge. Es ist das einzige Relikt des Rutschenhofs, der 1828 abgerissen wurde. Das einst stattliche Gehöft wurde 1681 erbaut –weil in der Nähe eine ganzjährig fließende Quelle war.Da ist es also wieder, das Wasser, das bei dieser Tour die Hauptrolle spielt. Im Rutschenhof wurden Ochsen gehalten.Die Tiere wurden benötigt, um Holz von der Albhochfläche zu einer Rutsche beim Hannerfels zu befördern. Im Tal angekommen, wurde das Holz zur Erms gebracht und bei hohem Wasserstand auf der Erms und dem Neckar nach Stuttgart transportiert. Flößerei gab’s also nicht nur im Schwarzwald, sondern bis Ende des 18. Jahrhunderts auch im Albvorland.

Einkehren. Die Rohrauer Hütte unweit des Rutschenfelsens ist eines von mehreren Naturfreundehäusern im Landkreis Reutlingen und nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen. Für Autos ist der Zufahrtsweg gesperrt. Die Lage an einem der spektakulärsten Abschnitte des Albtraufs hat Timo Burgmaier zur Rohrauer Hütte hingezogen. Der im Glemser Stauseehotel ausgebildete Koch hat nach verschiedenen gastronomischen Stationen in Tirol und einigen Jahren als Küchenchef auf dem Hohenneuffen den Reiz der Selbstständigkeit für sich entdeckt. Geöffnet ist immer außer Montag und Dienstag, die Öffnungszeitenstehen im Internet (www.rohrauer-huette.de).

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Vier Strecken-Varianten in unterschiedlicher Länge

Tipp: Familientour mit 55 Kilometern Fred Mollenkopf liebt es, Touren zu planen. Für seine »EWS«hat er vier unterschiedlich lange Varianten entworfen –alle sind online abrufbar. Die längste führt auf 80 Kilometern über die Alb, für die GEA Radserie fiel die Wahl auf die kurze, für alle Generationen geeignete 55-Kilometer-Strecke.

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Noch Fragen?

Haben Sie noch Fragen zur Tour entlang der europäischen Wasserscheide, dann melden Sie sich. Die Experten des Reutlinger Generalanzeigers helfen Ihnen gerne weiter.

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Andres Fink

Lokalredakteur Metzingen I Reutlinger General-Anzeiger

Reutlinger General-Anzeiger Verlags-GmbH & Co. KG
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Marion Schrade

Lokalredakteurin Münsingen I Reutlinger General-Anzeiger

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