
Tipps und Tricks für Mountainbiker
Sicher, sturzfrei und mit Spaß auf Stollenreifen unterwegs: Beim exklusiven Training im Rahmen der Serie »Fest im Sattel« zeigte Martin Länge den Gewinnern der GEA-Verlosung, wie’s geht. Der Fachübungsleiter Mountainbike im Deutschen Alpenverein weiß, wie man sich schrittweise an knifflige Passagen im Gelände herantastet. Das fahrtechnische Einmaleins: die richtige Position, Balance, Bremsen, Lenken, Hindernisse meistern.
Helmut hat schon einen Alpen-Cross geschafft. Peter und Petra haben, seit sie ihren Sohn zum Mountainbike-Kurs geschickt haben, selbst Blut geleckt. Matthias fährt auf Schotterwegen mit dem Rad zur Arbeit und will jetzt mehr. Bei Achim und Conny hat alles mit dem Job-Bike angefangen, das sich bald zum beliebtesten Freizeit-Begleiter entwickelt hat. Frank sitzt seit zwei Jahren auf dem Mountainbike. Und Britta, die früher im Cross-Triathlon unterwegs war und leidenschaftlich gerne und viel läuft, will nach langer Pause zurück aufs Rad. Die Rad-Geschichten der Teilnehmer, die sich am Bad Uracher Bahnhof zum Termin mit Martin Länge treffen, sind unterschiedlich. Ihre Motivation aber ist dieselbe: Sie wollen im Gelände auf dem Rad noch mehr Spaß haben. Das setzt voraus, dass man sich sicher fühlt. Wie das mit ein paar technischen Basics gelingt – wenn man sie immer und immer wieder übt – zeigte Martin Länge bei einer Trainingstour rund um Bad Urach.

Alle Tipps und Tricks
Einige Übungen und Empfehlungen von Martin Länge, die Sie regelmäßig bei Ihren radtouren ausprobieren können und so noch mehr Fahrspaß sowie -sicherheit auf dem Rad bekommen.
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Ellenbogen raus und richtige Fußhaltung
Flexibel im Gelände ist nur, wer die Grundposition beherrscht. »Die Arme nie ganz durchstrecken«, rät Martin Länge. Stattdessen leicht anwinkeln und Ellenbogen raus – so ergeben sich ein gewisser Spielraum und ein natürlicher Federweg, der auf Trails wichtig ist, um Unebenheiten auszugleichen. Das Körpergewicht liegt zentral auf dem Bike. Wichtig ist auch die richtige Fußstellung. Die Kurbeln werden in der Grundposition waagerecht auf einer Höhe gehalten. So ist das Körpergewicht gleichmäßig auf beide Beine verteilt.
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Rote Ampel? Bleib auf dem Bike!
Ein gutes Gespür fürs Gleichgewicht lässt sich mit einer simplen Übung im Alltag und mit jedem Rad trainieren: An einer roten Ampel einfach mal nicht gleich die Füße von den Pedalen nehmen, sondern langsam ausrollen lassen, zum Stillstand kommen – und versuchen, wie lange man das Bike ruhig halten kann, ohne abzusteigen. Ist man zu zweit, empfiehlt Martin Länge eine Partnerübung: Langsam aufeinander zu fahren, sich an der Hand nehmen und ruhig stehen bleiben. -
Die Hände sind immer bremsbereit
Die wichtigste Grundregel: Die Hände sind immer bremsbereit. Dabei reicht es schon, den Zeigefinger locker am Bremshebel zu haben. So ist garantiert, dass man im Ernstfall schnell reagieren kann. Das gilt nicht nur im Gelände: Auch auf normalen Radwegen oder im Stadtverkehr ist jederzeit mit unvorhergesehenen Hindernissen oder Begegnungen der zu rechnen. Wer keine Zeit verliert, hat die Chance, Unfälle zu verhindern. Grundsätzlich gilt: Gleichmäßig bremsen, Vorsicht bei der vorderen Bremse. »Ein blockiertes Vorderrad führt fast automatisch zu Sturz«, warnt Martin Länge. -
Der Körper folgt den Augen
Spitzkehren sind eine Herausforderung. Um sie zu packen, braucht man neben etwas Mut und Balance auch ein Gespür fürs Lenken. Das Zauberwort heißt Blickführung. »Die Augen legen die Schienen für das Bike«, lautet die Devise. Der Trick: Der Körper folgt automatisch der Richtung, die die Augen vorgeben. Also nicht auf das Hindernis oder den Reifen starren, sondern auf das nächste Ziel: Bei Kurven auf den Ausgang, bei Stein- oder Wurzelpassagen auf die beste Linie durch den Streckenabschnitt. Eine »Trockenübung«, die man überall machen kann: Enge Kreise oder eine liegende Acht fahren – und auf einem schmalen Weg versuchen, in einem Zug zu wenden, ohne abzusitzen. -
Vorderrad entlasten
»Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss«, sagt Martin Länge. Das gilt auch für Biker. Um bergab über eine Wurzel oder einen Stein zu rollen, muss man nicht wild den Lenker hochreißen. Es reicht, das Vorderrad zu entlasten, indem man es gefühlt von sich wegdrückt und den Po etwas nach hinten schiebt. Bergauf geht’s sogar noch einfacher: Hier reicht ein kurzer, kräftiger Tretimpuls, um das Vorderrad zu entlasten. Wichtig: Hier nicht aus dem Sattel gehen, sondern das Gewicht in den Sattel drücken.

Noch Fragen?
Haben Sie noch Fragen zum Fahrtechniktraining mit Martin Länge, dann melden Sie sich. Die Expertin des Reutlinger General-Anzeigers hilft Ihnen gerne weiter.

Marion Schrade
Lokalredakteurin Münsingen I Reutlinger General-Anzeiger
Reutlinger General-Anzeiger Verlags-GmbH & Co. KG
Haupstraße 25
72525 Münsingen